Reformationstag - eine Jonglage mit vielen Bällen
So das Motto des diesjährigen Kreiskirchenempfangs am 30. Oktober 2018 in St. Martin.
Schon am Eingang wurden wir von dem Jonglagekünstler und dem erwartungsfrohen Superintendenten Hans Hentschel willkommen geheißen. Am Horizont waren für St. Martin ganz untypische musikalische Klänge zu hören. Es spielte die Jugendband „Ray of hope“ aus Lintorf moderne christliche Lieder, die durchaus Alte, und besonders Junge begeisterte und sofort erkennen ließ, dass dies ein ganz besonderer Abend werden würde. Auffällig war außerdem die große Anzahl der anwesenden Jugendlichen, die in ihrer Begeisterung für gute Stimmung sorgten und damit den Spirit des Konfi-Camps in die die vollbesetzte Kirche trugen. Einer der Hauptacts dieses Abends waren, wie schon angekündigt, auch die Lieder des Superintendenten des Kirchenkreises Leine-Solling Jan von Lingen, in denen es um Glaube, Liebe und Hoffnung ging. Nach der Begrüßung fuhr dann begleitet von Eva Gronemann mit dem altbekannten Gassenhauer „Ich fahr so gerne Rad....“ Hans Hentschel mit einem zu verlosenden E-Bike durch die Kirche.
Als weitere Gäste waren Vertreter und Vertreterinnen der evangelischen und katholischen Kirche mit persönlichen Stellungnahmen zu der Frage „Wie finde ich den Reformationstag als neuen Feiertag...?“ geladen. Hier gab es interessante 3-Minuten-Beiträge von Reinhard Molitor, Dr. Joachim Jeska, Dr. Ina Engemann und Dr. Stephanie Wöhrle zu Überlegungen der zukünftigen Gestaltung des christlichen Feiertages, unabhängig von der Freude darüber, einen weiteren arbeitsfreien Brückentag zu haben, wie z.B. den Tag als Ökomene zu feiern, zusammen mit katholischen Menschen zu wissen, dass die Reformation auch die Katholische Kirche reformiert hat... - als Kirche auch nach draußen (in die Gesellschaft) zu gehen, nicht selbstgerecht zu sein, durchaus auch in kritischer Auseinandersetzung mit Luther (in seiner undifferenzierten Rolle gegenüber dem Judentum), und auch die Freude darüber, dass man uns als Kirche zutraut mit diesem Feiertag eine gesellschaftliche Rolle zu spielen, um nur einige Gedanken zu nennen.
Ein weiterer wichtiger Programmpunkt war, eingeleitet durch den Jongleur Johannes Arnold und seiner Geschichte, dass ihm New York zum Dank für seine besonderen Jonglierfähigkeiten ein Denkmal gesetzt hat (die Freiheitsstatue mit 3 Jonglierkegeln), der Dank und die Ehrung der Mitarbeiterinnen der Kindertagesstätten im Kirchenkreis. Hier gab es Blumen- und Buchgeschenke, überreicht von Siri Wolff und Sarah Harris (Geschäftsführung Kindertagesstätten Bramsche).
Der Sonntagsmaler durfte natürlich auch nicht fehlen, diesmal im Live-Zusammenspiel mit dem liedermachenden Jan von Lingen – beide gleichzeitig über ein „Farbenspiel“, jeder in seinem Metier.
Nach einem Getränk und einigen Begegnungen mit begeisterten Besuchern dieser gelungenen Veranstaltung wurden dann ein E-bike (Radeln in der Schöpfung), ein Fahrradhelm und das passende Schlechtwetteroutfit von Holger Brünink selbst als Glücksfee fungierend (Fahrradladen Sprenger & Brüning) ausgelost. Der Erlös dieser Aktion kommt der Renovierung des Jugendheims Settrup zugute.
Last but not least gab es noch den neuen Film des Mediendienstes des Kirchenkreises Bramsche, wie Jugend die Kirche erobert und reformiert und neue Saiten aufzieht, als zeitgenössisches Stück analog zum Anschlag von Luthers 95 Thesen.
Nach einem Segen der stellvertretenden Superintendentin Anke Kusche schwebte die sehr zufriedene Besucherschar von den Schlussakkorden der Hoffnungsschimmer versprühenden Band voll des Glücks, der Liebe und der Hoffnung von dannen. Es war eine tolle Veranstaltung, die zeigt, dass Kirche sich immer wieder reformiert und weiter entwickelt.
Vielen Dank für diese inspirierende Veranstaltung!!!
Dirk & Karin Börgen
Foto von Kai-Fabien Rolf