Am 16. Februar 2020 versammelten sich bereits ab 9.30 Uhr ca. 35 Jubilare im Gemeindehaus von St. Martin, um dort ihr goldenes, diamantenes und eisernes Konfirmationsjubiläum feierlich zu begehen.
Nach kurzen, einführenden Worten zum Ablauf des Gottesdienstes zogen die „JubelkonfirmandInnen“ mit ihren frisch angesteckten Jubiläumsnadeln in freudiger Erwartung in die Kirche ein.
Dort wurden sie mit Lobgesang der Kantorei begrüßt und es gab dem Anlass entsprechende Lieder (Nun danket alle Gott, Verleih uns Frieden, usw.).
In seine Predigt zur Geschichte vom Sämann (Lukas 8, 4-8) bezog Pastor Müller die Jubilare geschickt mit ein. Im Hinblick auf die verschiedenen Jahrzehnte der Konfirmation gab es – nicht nur was die Konfirmandenzahl (damals zwischen 200 und 300 KonfirmandInnen) anbelangte – große Unterschiede zu heute.
1939 war zu hören, dass die Konfirmationen im Schatten des beginnenden 2. Weltkriegs standen.
1949 mussten sich die KonfirmandInnen aufgrund der Kriegsfolgen mit knappen Ressourcen, geliehenem Konfirmationsoutfits und vermissten Vätern auseinandersetzen. Dennoch sagten einige aus dieser Generation, dass die Familien zwar arm, aber zumeist dennoch glücklich waren und sich über die kleinen Dinge des Lebens freuen konnten.
1959 sah es dann mit dem beginnendem Wirtschaftsaufschwung für die Jugendlichen schon besser aus, Pastor Müller erinnerte an das Aufkommen des Rock´n Rolls – und stimmte auf der Kanzel spontan „Rock around the clock“ an, wofür er lächelnde Gesichter und wissendes Kopfnicken in der Zuhörerschaft erntete.
Besonders war in diesen Zeiten auch, dass viele der damals Jugendlichen schon mit der Schule fertig waren und die Konfirmation für viele auch den Start in das Berufsleben bedeutete.
Pastor Müller ließ noch so manche Geschichtszahl und Erinnerung in seine sehr persönliche und auf die Ereignisse der letzten Jahrzehnte zurückblickende Ansprache einfließen, was allen Zuhörern sehr gefiel. Anschließend nahmen alle JubelkonfirmandInnen am feierlichen Abendmahl teil.
Nach dem Auszug der Gemeinde aus der Kirche wurden noch Fotos der einzelnen Konfirmationsjahrgänge gemacht, die sogar am gleichen Tag, noch vor dem Kaffeetrinken von der Firma Kröger ausgehändigt wurden.
Als Randfiguren im Service dieser Veranstaltung haben wir beobachtet, dass die Stimmung fröhlich und beschwingt war und es unter den 35 Teilnehmenden regen Gesprächsbedarf gab. Es wurde in alten Zeiten geschwelgt und es gab einige leuchtende Augen zu sehen und spannende Geschichten zu hören.
Die Resonanz war durchweg positiv, die einzige Kritik, die laut wurde, war, dass nicht jeder separat eingeladen wurde. Die Begründung, dass diese Nachforschungen für das Gemeindebüro zu aufwendig seien, leuchteten ein. Auch für die nächste Jubelkonfirmation bitten wir daher wieder um rege Mund-zu-Mund-Propaganda, sobald der nächste Termin feststeht und im Turmhahn veröffentlicht wird.
Noch einmal einen herzlichen Glückwunsch an alle Jubelkonfirmanden, die kommen konnten und natürlich auch und besonders an all diejenigen, die an diesem festlichen Ereignis leider nicht teilnehmen konnte.
Andrea Capelli & Karin Börgen (aus dem Serviceteam)