vasa sacra – die heiligen Gefäße Als Erstes der Marienkelch

Marienkelch

Der gotische Abendmahlskelch gehört zu den schönsten und wertvollsten Stücken, die unsere Gemeinde besitzt. Es ist der älteste datierte Kelch unserer Landeskirche. Das Entstehungsjahr ist unter seinem Fuß eingraviert: „int jar ons herrn  CCCLXVI ghemacht“, also im Jahre 1366.

Weil es sich bei unserem Kelch um ein besonders wertvolles Stück handelt, hat die Landeskirche eine Kopie von ihm angefertigt, die in Hannover aufbewahrt wird.

Ursprünglich gehörte der Marienkelch dem Kloster Malgarten. Als das Kloster jedoch eine zerstörte Brücke wieder aufbauen musste, hat es ihn im Jahre 1525 an die St. Martin Kirche verkauft. Seit dieser Zeit ist der Abendmahlskelch in unserer Gemeinde im Gebrauch.

Marienkelch-Blattkranz

Abendmahlskelche sind in der Regel aus Silber oder Gold, weil diese Edelmetalle Bakterien töten. Unser Kelch ist aus Silber gefertigt und anschließend vergoldet. Der Marienkelch ist reich geschmückt mit vielen filigranen Verzierungen. Die Kuppe hält ein Blattkranz.

Marienkelch-Nodus

Getragen wird sie von einem runden Schaft, der auf einem achteckigen Fuß steht. In der Mitte des Schaftes befindet sich ein Nodus (zu Deutsch: Knoten), den acht Würfel umgeben, die jeweils einen Buchstaben tragen: „Ave Maria“. Daher der Name des Kelches. Außerdem sind auf und unter dem Nodus kleine gotische Fenster mit einem filigranen Maßwerk eingearbeitet.

Marienkelch-Kreuz

Auf dem Fuß des Kelches liegt ein Kruzifix. Der Fuß selbst ist mit einer zarten Rankengravierung geschmückt.

Marienkelch-Fuss

Ich lade Sie ein, sich unseren Marienkelch einmal genauer anzusehen, um die wunderschöne, feine Goldschmiedekunst zu betrachten. Möglich ist das immer an den Sonntagen, an denen wir das Heilige Abendmahl feiern.

Unser Küster, Herr Wasmuth, oder die jeweiligen diensthabenden Geistlichen werden sicher bereit sein, Ihnen nach dem Gottesdienst diesen Kelch zu zeigen, damit Sie einen Blick auf die beschriebenen Details werfen können.