Die Kirchengeschichte von St. Martin

Bramsche ca.1963
Die St. Martin Kirche in Bramsche ca.1963

Der früheste schriftliche Nachweis über die Existenz einer "parochia Bramezsche" findet sich in einer Urkunde aus dem Jahre 1097. Aber bereits um 800, kurz nach der Christianisierung unseres Raumes, wurde in Bramsche vom Missionszentrum Osnabrück aus eine Kirche errichtet, die dem Heiligen Martin geweiht wurde.

Den Besucher der St. Martin-Kirche erwartet eine Fülle von Zeugnissen der Bau- und Kunstgeschichte von der Romanik bis zur Gegenwart:
Romanisch sind der wuchtige Turm, das Hauptschiff (um 1200 gebaut; besonders beachtenswert ist unter anderem die Erhaltung des Gewölbes in seinem romanischen Ursprung) und der Taufstein.

Aus der Gotik stammen der Choranbau und die Ausmalung sowie das Altarkruzifix.

Barock sind der gestiftete Altarretabel und die ebenfalls gestiftete Kanzel; aus dieser Zeit stammt auch der Anbau des Südschiffes.

Neugotik begegnet dem Besucher in den beiden Buntglasfenstern im Chorraum, die die Weihnachts- und die Ostergeschichte darstellen.

Jugendstil findet sich in der Verbindungstür zwischen Turm und Hauptschiff

Die heutige Orgel wurde um 1989/90 von der Firma Rudolf Janke, Bovenden, unter Verwendung des alten Orgelprospektes neu gebaut. Sie hat 28 Register, 3 Manuale und ein Pedal.

Betritt der Besucher das Kirchenschiff vom Turm her (was zu empfehlen ist), so wird er unweigerlich von dem eindrucksvollen Chorraum mit dem barocken Altarretabel in den Bann gezogen.

Besonders beeindruckend für den Besucher ist das Hauptaltarbild vom letzten Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern, in das sich der Betrachter mit hineingenommen fühlt.

Hierzu schreibt Dr. Folkhard Cremer in seiner "Geschichte der St. Martins-Kirche zu Bramsche und ihrer Gemeinde": "Das zentrale Hauptbild erlangt seine Großartigkeit durch die Einbindung in den räumlichen Zusammenhang, für den es geschaffen wurde. Die perspektivisch konstruierte Architektur im Bild greift illusionistisch die reale Architektur des Langhauses und des Chorbereiches auf und verlängert den gewölbten Kirchenraum in den Bildraum hinein".

Eindrucksvoll ist auch das obere Altarbild, das vier Szenen aus dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter zeigt.